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0:00:04.224 --> 0:00:09.808
Repressive Schläge und demokratische Gefängnisse



0:00:12.210 --> 0:00:16.418
Der katalanische Rapper Pablo Hasel wird in den nächsten Tagen ins Gefängnis kommen,



0:00:16.443 --> 0:00:21.607
nachdem er wegen angeblicher "Verherrlichung des Terrorismus, Beleidigung der Krone



0:00:21.632 --> 0:00:25.607
und staatlicher Institutionen" verurteilt wurde. Die spanische Konzern-Presse schwankt



0:00:25.632 --> 0:00:31.461
zwischen reiner Agenturberichterstattung und begeisterter Rechtfertigung der Verurteilung.



0:00:31.486 --> 0:00:35.506
Es ist dieselbe Presse, die die Tatsache verschweigt, dass Spanien der Staat in der Welt



0:00:35.531 --> 0:00:38.069
mit den meisten Künstlern ist, die zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden.



0:00:38.094 --> 0:00:41.892
Und dieselbe Presse, die in den letzten Tagen für internationale Schlagzeilen sorgte,



0:00:41.917 --> 0:00:48.174
als der kubanische Kulturminister das Mobiltelefon einer Person zur Seite schlug, die ihn belästigte:



0:00:48.199 --> 0:00:53.300
"Der kubanische Kulturminister greift eine Gruppe von Aktivisten während eines friedlichen Protests an",



0:00:53.325 --> 0:00:55.363
titelte die Zeitung "El Mundo".



0:00:55.388 --> 0:01:00.240
Eine einfacher Stoß, kaum ein Schubs, wurde umgehend



0:01:00.265 --> 0:01:04.682
von der Inter Amerikanischen Presse Vereinigung und Human Rights Watch verurteilt.



0:01:04.707 --> 0:01:09.495
Die Amerika-Direktorin von Amnesty International nannte dies einen



0:01:09.520 --> 0:01:13.230
"widerwärtigen Akt der Gewalt durch den (kubanischen) Kulturminister",



0:01:13.255 --> 0:01:19.148
was nur die Karikatur beweist, zu der diese NGO mit einer angesehenen Vergangenheit geworden ist.



0:01:19.173 --> 0:01:26.370
Und ein paar Stunden später, um keinen Verdacht zu erregen, folgte die Verurteilung durch die Botschaft der USA.



0:01:26.395 --> 0:01:29.993
Die so genannte "Kubanische Beobachtungsstelle für Menschenrechte", die ihren Sitz in Madrid hat



0:01:30.018 --> 0:01:34.935
und vom Weißen Haus mit 250.000 Dollar pro Jahr unterstützt wird,



0:01:34.960 --> 0:01:40.050
forderte von den USA und der Europäischen Union "öffentliche Sanktionen" für den Minister



0:01:40.075 --> 0:01:45.304
wegen seiner "direkten Beteiligung - so wörtlich - an Gewalttaten,



0:01:45.329 --> 0:01:49.958
die die Menschenrechte von Intellektuellen und Künstlern bedrohen".



0:01:49.979 --> 0:01:54.779
Die "Dissidentin" Rosa María Payá, die laut Steuerunterlagen,



0:01:54.809 --> 0:01:59.609
jährlich 30.000 Dollar von der US-Regierung für 25 Arbeitsstunden pro Woche erhält,



0:01:59.629 --> 0:02:05.450
erfand, dass es "junge Leute gibt, die von der politischen Polizei Kubas geschlagen und verhaftet werden



0:02:05.475 --> 0:02:09.505
und verschwunden sind".



0:02:09.530 --> 0:02:16.401
Mehrere Europa-Abgeordnete forderten sogar die Aussetzung des aktuellen Abkommens über politischen Dialog



0:02:16.426 --> 0:02:18.575
und Zusammenarbeit mit Havanna.



0:02:18.600 --> 0:02:23.454
Haben wir es also mit dem repressivsten und blutrünstigsten Rempler der Geschichte zu tun?



0:02:23.479 --> 0:02:27.606
Oder könnte es sich vielmehr um eine neue billige Inszenierung derjenigen in Kuba handeln,



0:02:27.631 --> 0:02:32.913
die von Washingtons Geld leben? Wahrscheinlich wird es, wieder einmal, das Letztere sein.



0:02:32.938 --> 0:02:37.190
Beschäftigen wir uns mit den Fakten. Vergangenen Mittwoch war



0:02:37.215 --> 0:02:40.822
der kubanische Vizepräsident für Kultur, Fernando Rojas,



0:02:40.847 --> 0:02:45.267
zu einem Treffen mit drei Vertretern einer Gruppe von Künstlern, die gegen die Regierung sind, verabredet.



0:02:45.292 --> 0:02:49.107
Aber nicht drei, sondern dreißig waren gekommen.



0:02:49.132 --> 0:02:54.170
Von der Straße aus riefen sie den Vizeminister an,



0:02:54.195 --> 0:03:00.185
und übertrugen das Gespräch ohne sein Wissen live in sozialen Netzwerken. Darin ist zu hören, wie Rojas freundlich


0:03:00.210 --> 0:03:07.668
vorschlägt, sie um 12 Uhr mittags zu empfangen und sie einlädt, in die Einrichtungen des Ministeriums zu kommen.



0:03:07.693 --> 0:03:13.574
Nicht die drei vereinbarten, sondern die dreißig. Später geht er auf die Straße hinaus und wiederholt



0:03:13.599 --> 0:03:19.931
die Einladung noch einige Male. Doch die Gruppe provoziert ihn, Gelächter und Beleidigungen sind zu hören.



0:03:19.956 --> 0:03:26.783
Sie filmen den Vizeminister mit ihren Handys und weigern sich, ins Gebäude zu gehen, indem sie verlangen, drinnen alles



0:03:26.808 --> 0:03:33.662
mit ihren Handys aufzunehmen. So wie es bei einem Treffen mit einem Vizeminister in jedem Land der Welt erlaubt wäre,



0:03:33.687 --> 0:03:34.788
oder etwa nicht?



0:03:34.813 --> 0:03:41.715
Das Ziel war offensichtlich: das Treffen zu verhindern und zu provozieren bis es zu einem Zwischenfall kommt,



0:03:41.740 --> 0:03:48.301
egal wie klein er auch sei, um ihn durch die Netzwerke und die internationalen Medien zu einer Nachricht zu machen.



0:03:48.326 --> 0:03:54.519
Hier kamen die von den US-Regierungsstellen bezahlten digitalen Medien ins Spiel,



0:03:54.544 --> 0:04:00.081
deren "Korrespondenten" fast die Hälfte der Gruppe ausmachten, nämlich neun.



0:04:00.106 --> 0:04:05.682
Der angeblich "unabhängige Journalist", dessen Handy vom Minister beiseite gedrückt wurde, ist Mauricio Mendoza,



0:04:05.707 --> 0:04:10.566
bezahlt von "Diario de Cuba" , einer Onlinezeitung, die das Weiße Haus



0:04:10.591 --> 0:04:16.351
mit 350.000 Dollar pro Jahr dafür finanziert, seine Blockadepolitik gegen die Insel zu unterstützen.



0:04:16.376 --> 0:04:22.292
In Kuba gab es in den letzten zwei Monaten einen intensiven Dialog zwischen dem Kulturministerium



0:04:22.317 --> 0:04:26.672
und Hunderten von Künstlern aller Bereiche aus allen Teilen des Landes.



0:04:26.697 --> 0:04:32.260
Von diesem hat diese kleine Gruppe, die mit der Agenda Washingtons verbunden ist, jedoch beschlossen sich abzuspalten.



0:04:32.285 --> 0:04:38.498
Übrigens, in Kolumbien wurde am selben Tag der Journalist Cristian Camilo Illera ermordet.



0:04:38.523 --> 0:04:45.281
Wie weitere 14 Führungspersönlichkeiten und Menschenrechtsverteidiger in den wenigen Tagen des Jahres 2021.



0:04:45.306 --> 0:04:50.059
Aber vielleicht braucht es die repressive und diktatorische Hand eines Ministers,



0:04:50.084 --> 0:04:57.671
damit die internationale Presse - insbesondere die spanische - sich herablässt, uns darüber zu informieren.



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Übersetzung und Untertitel: Volker Hermsdorf